Natur – grüne Schätze vor den Toren der Stadt

Reich ist die Gemarkung Landau an Flecken, die ökologisch wertvoll, touristisch interessant oder einfach nur wunderschön sind. Einige sind Jahrhunderte alt, andere erst in den vergangenen Jahren angelegt. Viele von ihnen werden ehrenamtlich von Landauer Gruppen oder Vereinen gehegt und gepflegt. Ein Streifzug in die Natur lohnt sich – zunächst an dieser Stelle, am besten aber vor Ort.


Das Wattertal

Das Wattertal am Fuß der Bergstadt bietet besondere Kostbarkeiten. Gewonnen hat es als ökologisch wertvoller Lebensraum auch dank verschiedener Schritte seit 2006/2007 – Renaturierung ist das Stichwort. Beteiligt sind neben ehrenamtlich engagierten Landauern das Land Hessen mit dem Renaturierungsprogramm und die Stadt Bad Arolsen mit Ausgleichsmaßnahmen.

Das Areal hinter der Wasserkunst ist schon seit langem ein Geheimtipp: Treppen und Stege führen über kleine Bäche und an die Watter, Tisch und Bänke laden zum Ausruhen ein. Ab 2008 sind am oberen und unteren Wehr der Wasserkunst zwei Fischtreppen zur Renaturierung der Watter entstanden. Außerdem hat der Förderverein zur Erhaltung der Wasserkunst mit ehrenamtlichen Helfern zwei große Brücken auf Sandsteinsockeln errichtet, die das Gebiet um die untere Fischtreppe zugänglich und erlebbar machen.
Untere Fischtreppe

2008 entstand am Wehr unterhalb der Wasserkunst die erste Fischtreppe im Rahmen der Renaturierung der Watter – ein seit langem von Stadt und Regierungspräsidium geforderter Schritt. Inzwischen ist schon ein Fischotter an dieser Stelle gesehen worden. Die Kosten für den Bau übernahmen das Land Hessen im Rahmen des Renaturierungsprogramms und die Stadt Bad Arolsen als Ausgleichsmaßnahme für ein städtisches Baugebiet.

Obere Fischtreppe

Die Anregung kam aus dem Regierungspräsidium: Als die untere Fischtreppe fertig war, schlugen die Vertreter aus Kassel vor, auch das obere Wehr der Wasserkunst für Fische wieder durchgängig zu machen. Anders als unterhalb des technischen Denkmals galt es hier, das Wehr selbst so zu verändern, dass Fischen der Weg bachaufwärts offen steht. Dafür kaufte die Stadt rund 1.000 Quadratmeter Wiese von privaten Eigentümern und übergab dem Förderverein zur Erhaltung der Wasserkunst das Areal zur Pflege. Auch hier übernahmen das Land Hessen (Renaturierungsprogramm) und die Stadt Bad Arolsen die Kosten.

Nachdem die Fischtreppe angelegt worden war, bepflanzte die Hegegemeinschaft Volkmarsen-Landau 2010 zusammen mit den Schülern der Grundschule am Kump insgesamt 56 Erlen am Bachlauf. Jeder Baum erhielt dabei einen Paten aus der Grundschule.

Müde nach einer schönen Wanderung? In Feierlaune zum runden Geburtstag? Oder einfach mit den Kindern an einem schönen Tag auf Tour? Die Freizeitanlage am ehemaligen Tretbecken oberhalb der Watter ist der richtige Ort sowohl für einen kurzen Stopp als auch für einen ganzen Tag im Freien.

Ein Bachlauf und viel Platz auf der Wiese machen die Anlage zum idealen Ausflugsziel. Eine Holzhütte biete Schutz vor Sonne und Regen, und eine Grillanlage macht‘s möglich, dass Leckeres auf den (Klapp-)Tisch kommt.

Der Verkehrs- und Verschönerungsvereins kümmert sich um Pflege und Instandhaltung und vermietet das Areal für Feiern und Feste.

Die Freizeitanlage liegt links der Straße nach Volkhardinghausen in einem Tal, etwa einen Kilometer vom Ortsschild Landau entfernt. Wer die Anlage zum Feiern und Grillen nutzen möchte, wendet sich an Ingrid Preising (05696-1018).

Unterhalb vom „Sacker“ unweit des Verbindungswegs nach Vahlhausen hat die Stadt Wiesen an der Watter in der Größe von sechs bis acht Hektar angekauft, die seitdem nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden. Sie sind als Feuchtwiesen ausgeweisen und dienen unter anderem Fischreihern als Futterplatz.

Die Stadt Bad Arolsen hält sie von Bäumen frei und sorgt mit seltenem aber regelmäßigem Schnitt für typischen Bewuchs. Außerdem hat die Stadt auch in diesem Bereich der Watter den Bachlauf für Fische wieder durchgängig gemacht und Gräben wieder hergestellt, um das Areal zu vernässen.

Auch ein Naturschutzgebiet ist in der Gemarkung Landau zu finden: im Wattertal. Zwischen der Bergstadt und Vahlhausen gelegen, weist es unter anderem ein ausgedehntes Großseggenried als besonderen Lebensraum auf.

Nahrungsgäste sind unter anderem Schwarzstorch, Graureiher (Kolonie im Wattertal), Rot- und Schwarzmilan sowie Grau- und Kleinspecht. Der NABU Waldeck-Frankenberg hat das Naturschutzgebiet in seine Obhut genommen. Ausführliche Informationen gibt dazu es unter www.nabu-waldeck-frankenberg.de.

Rund um die Bergstadt

Vom Naturdenkmal bis zur alten Allee am Schloss, von der Schillereiche bis zur „Mundharmonika-Buche“ weit vor der Stadt reichen die besonderen Stationen, die die Natur in und um Landau zu bieten hat. Einmalig an verschiedenen Stellen ist der weite Blick von der Bergstadt aus ins Land – wie hier über die Stadtmauer hinweg Richtung Dachsberg.

 

Blick auf die Landauer Umgebung mit Wald und Wiese

Wandern

Ausgedehnte Wälder, wenige Straßen, intakte Natur… Starten Sie direkt in Landau und entdecken Sie die herrliche Umgebung zu Fuß.